Künstliche Intelligenz am Arbeitsplatz

Ob nun bei der Auswahl eines Filmes, einer automatisierten E-Mail oder der Online-Suche - die künstliche Intelligenz ist keine Zukunftsmusik mehr sondern begegnet uns mittlerweile überall im Alltag sowohl Privat als auch im beruflichen Umfeld. Vielleicht oder genau deswegen gilt KI als Kernbeispiel des radikalen Wandels in der Arbeitswelt (Giering, Oliver & Kirchner, Stefan; 2021). Das Thema AI wird oft sehr kritisch beäugt, gerade wenn es um künstliche Intelligenz am Arbeitsplatz geht. Was also bedeutet die Welle der Automatisierung für unsere Bürojobs? Dieser Beitrag soll helfen zu verstehen, warum KI in erster Linie ein mächtiges Werkzeug und welche Chancen und Risiken es uns bietet. Denn klar ist, wer künstliche Intelligenz versteht und richtig einzusetzen weiß, der ist in Zukunft klar im Vorteil.

Der stille Kollege - was ist KI und warum ist sie jetzt relevant?

Als künstliche Intelligenz das erste Mal zum Gespräch wurde, war selbst der Begriff KI oder AI (Artificial Intelligence im Englischen) zunächst wegen der Unschärfe der Thematik dahinter unklar. Heute ist es nicht nur ein allgemein gültiger Begriff sondern wir kommen täglich unentwegt mit künstlicher Intelligenz im Alltag in Berührung.  KI's sind Informatik-Systeme , die zur spezifischen Lösung von Problemen entwickelt werden. Sie sind zur Selbstoptimierung fähig, speisen sich aber trotzdem rein aus Daten und können menschliche Intelligenz nur imitieren (Giering, Oliver & Kirchner, Stefan; 2021). 

Nachdem das "Was" nun geklärt wurde, schauen wir uns jetzt das "Warum" an. Die hohe Relevanz von KI kommt dadurch, dass eine Konvergenz zwischen drei Hauptfaktoren zustande kam. Die explosive Verfügbarkeit von Daten, der immense Anstieg der Rechenleistung und der Durchbruch in den Algorithmen hat dies ermöglicht. So hat es die Technologie in beängstigender Schnelligkeit geschafft, aus dem Labor in unseren (Arbeits-)Alltag geschafft. So wurde die KI eine ausgereifte und zugängliche Technologie die grundlegende Transformationen auslöst. Durch den rasanten Fortschritt verändern sich nicht nur einzelne Tätigkeiten sondern ganze Berufsfelder. Das erklärt auch die Dringlichkeit der Aufklärung und Nutzung von künstlicher Intelligenz in der Arbeitswelt.

Chancen: Wie kann KI im Büro helfen?

Nachdem sich die künstliche Intelligenz in den letzten zwei Jahren immens weiterentwickelt hat, entstehen immer mehr KI basierte Tools und immer mehr Integrationen von KI in bereits bestehende Systeme. Dadurch entstehen einige neue Chancen, wie künstliche Intelligenz am Arbeitsplatz helfen kann, um die Produktivität und die Effizienz der Mitarbeiter zu steigern.

  • Automatisierung von Routineaufgaben: Durch künstliche Intelligenz am Arbeitsplatz können zeitaufwendige und sich wiederholende Aufgaben, wie die Datenerfassung, die Terminplanung  oder auch die Rechnungsverarbeitung automatisiert verarbeitet und so Zeit eingespart werden.
  • Unterstützung bei Entscheidungsfindung: Hier kann die KI zur Datenanalyse und zur Erkennung von Mustern verwendet werden, wodurch wertvolle Einblicke für strategische Entscheidungen gewonnen werden können. Weiter können mittlerweile viele KI-Tools Prognosen und Risikobewertungen erstellen, was eine Entscheidungsfindung noch besser unterstützt.
  • Effizientere Zusammenarbeit und bessere Kommunikation: Auch beim Arbeiten innerhalb eines Teams und beim Projektmanagement gibt es einige Anwendungsmöglichkeiten für KI. Es können Zeitpläne erstellt und angepasst werden, Erinnerungen an einen selbst oder die Teamkollegen automatisiert versendet werden, um keine Deadline zu verpassen. Ebenso kann beispielsweise die E-Mail Verwaltung mit KI optimiert werden, indem sie eine Vorsortierung und Priorisierung vornimmt oder sogar Vorschläge für Antworten unterbreitet.
  • Personalisierte Weiterbildung: Durch künstliche Intelligenz können individuelle Lernpfade oder Schulungsempfehlungen für Mitarbeiter erstellt werden.
  • Unterstützung im Marketing und Produktmanagement: Hier kann die künstliche Intelligenz am Arbeitsplatz sowohl bei der kreativen Ideenfindung als auch bei der Planung und Durchführung von Marketingmaßnahmen helfen. Mit verschiedenen Tools kann Content erstellt werden oder bei der Findung eines neuen Slogans unterstützt werden. Auch im Produktmanagement ist KI hilfreich, um zu verstehen, was potenzielle Kunden und verschieden Algorithmen wirklich lesen und sehen wollen. Besonders hinsichtlich der Erstellung von Bildern ist in den letzten 12 Monaten einiges passiert. Wo anfangs menschliche Gesichter alles andere als menschlich waren, ist die Darstellung heute nahezu beängstigend real. Oft kann kaum mehr zwischen Wahrheit und Fiktion unterschieden werden. Bildmaterial ist dadurch leichter zugänglich, als jemals zuvor.
  • Optimierung des Recruiting-Prozesses: Hier ist der Einsatz von KI schon länger integriert, etwa in der Vorauswahl von Bewerber:innen. Die KI kann anhand der Daten vorselektieren, welche Kandidaten überhaupt in Frage kämen, aufgrund Ihrer Ausbildung. Auch bei der Auswertung von Fragebögen hilft die künstliche Intelligenz am Arbeitsplatz.
  • Sicherheit: Durch moderne KI-Tools kann eine Erkennung von Cyber-Bedrohungen in Echtzeit vorgenommen werden sowie auch die Einhaltung von Vorschriften überwacht werden.
  • Schneller Zugang zu Wissen: Eine der wohl mit am häufigsten verwendeten Funktionen von künstlicher Intelligenz ist das Aneignen von Wissen. Durch Big Data ist ein schnelles Auffinden relevanter Informationen oder die Strukturierung von vielen Daten einfach. Wo früher viele Seiten in der Suchmaschine durchforscht werden mussten, reicht es heute, eine Frage einzutippen. Die Antwort ist in wenigen Millisekunden verfügbar. 

Künstliche Intelligenz am Arbeitsplatz: Risiken und Herausforderungen

Neben den vielen positiven Auswirkungen und Chancen, die sich durch künstliche Intelligenz am Arbeitsplatz ergeben, entstehen ebenso Risiken und Herausforderungen. Diese betreffen sowohl Angestellte als auch Unternehmen. 

Die größten Sorgen von Beschäftigten sind die Angst vor einem Jobverlust und die Furcht vor totaler Kontrolle furch neue Tools (Gür-Seker, D. 2021). Durch die Automatisierung von repetitiver und teilweise komplexer Tätigkeiten kann zum Wegfall ganzer Jobs oder zur starken Verschiebung von Berufsbildern führen. Durch künstliche Intelligenz am Arbeitsplatz entsteht deswegen die Notwendigkeit, sich neue Fähigkeiten anzueignen. Für viele kann der hohe Weiterbildungsdruck zu einer digitalen Überforderung und weiteren psychosozialen Belastungen führen. Der Überwachungsdruck durch KI-gestützte Leistungsbeurteilung und auch Kontrolle zählen ebenfalls dazu. Durch künstliche Intelligenz am Arbeitsplatz kann außerdem zu Haftungsrisiken führen, da durch KI Tools Unklarheiten entstehen können, wer für Fehler haftet. Oft tragen nämlich die Arbeitnehmer die Verantwortung für die Outputs. Denn so unkompliziert und schnell die Recherche durch KI Tools wird, so schnell steigt auch das Risiko der Nutzung ungenauer, inkonsistenter oder gar halluzinierter Information der künstlichen Intelligenz. Bei vielen Arbeitnehmern entstehen auch Bedenken rund um das Thema Datenschutz. 

Es wird deutlich, dass neben Chancen auch Risiken für den Arbeitnehmer entstehen. Diese ergeben sich aber nicht nur für die Angestellten sondern auch Unternehmen müssen sich den Herausforderungen stellen, die künstliche Intelligenz am Arbeitsplatz mit sich bringt. Darunter zählen unter anderem organisatorische und technische Herausforderungen. Es mangelt in diesem Bereich häufig noch an Fachkräften und Kompetenzen, um die verschiedenen neuen Anwendungen zu verstehen und optimal nutzen zu können. Auch die Akzeptanz der Mitarbeiter und der damit einhergehenden fehlenden Bereitschaft oder dem mangelnden Vertrauen in KI-Tools erschwert die Sache noch zusätzlich. Dadurch werden auch schwieriger geeignete Anwendungsfälle für künstliche Intelligenz am Arbeitsplatz identifiziert, die dann tatsächlich einen Mehrwert für das Unternehmen bieten. Weiter entsteht eine gewisse Abhängigkeit von Drittanbietern, was qualitative Einbußen verursachen kann. Die viel größeren Herausforderungen sind ethische, rechtliche und sicherheitsrelevante Risiken. 

Ethische Risiken Rechtliche Risiken Sicherheitsrelevante Risiken
Diskriminierung/Bias Haftung Robustheit/Systemrisiko
Mangelnde Transparenz Datenschutz Cybersicherheit
Autonomie Urheberrecht Kontrollverlust
Manipulation Regulierung/Compliance Grundrechte/Überwachung

Fazit: Die Zukunft der Arbeit

Künstliche Intelligenz am Arbeitsplatz ist schon lange kein vorübergehender Trend mehr sondern ein radikaler und unumkehrbarer Wandel, was KI als unvermeidbares Werkzeug platziert, was eine Steigerung von Effizienz und Produktivität mit sich bringt. Statt aber um unsere Jobs zu bangen, sollten wir mit der Veränderung gehen und unsere Tätigkeiten damit ergänzen. Wer dem entfliehen will muss sich einen Beruf suchen, der nicht von künstlicher Intelligenz ersetzt werden kann, wie beispielsweise Pflege- oder Handwerksberufe. Tätigkeitsbezogen verschiebt sich der Fokus von einfachen Routineaufgaben auf strategische und menschlich-Interaktive Prozesse. Dadurch entsteigt die dringende Notwendigkeit, neue Technologien zu verstehen und sich KI-Kompetenzen anzueignen. Gleichzeitig ist es wichtig, sich den großen Herausforderungen, die die künstliche Intelligenz am Arbeitsplatz mit sich bringt, bewusst zu sein und nach bestem Wissen und Gewissen mit der neuen Technologie zu arbeiten.

Im Kern bedeutet das: Anpassungsbereitschaft ist entscheidend dafür, dieser "Bedrohung" zu begegnen und in der neuen Arbeitswelt erfolgreich zu sein. 

Literaturverzeichnis

Gür-Seker, D. (2021). Künstliche Intelligenz und die Zukunft der Arbeit. Eine Medienanalyse von (Online-) Zeitungen und Social Media über die digitale Transformation der Arbeitswelt. Eine Studie der Otto-Brenner-Stiftung, Frankfurt a. M.

Giering, Oliver & Kirchner, Stefan (2021): Künstliche Intelligenz am Arbeitsplatz. Forschungsstand, Konzepte und empirische Zusammenhänge zu Autonomie. SozW Soziale Welt 72(4): 551-588

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